Geschichten

Hier sollen Geschichten, lustige Anekdoten und kleine Reportagen gesammelt werden. Jeder, der etwas beizutragen hat, soll sich bitte melden.

Bitte beachtet, dass unseren Bauprojekten eine eigene Seite gewidmet ist.

bereits gesammelt

1897 Das Fährunglück von Hirschzell 1957 Das erste Segelboot
1960 Die frühe Flotte 1965 Die Zeit der Privatstege
1966 420er GER 3903 - "Oldtimer" 1966 Erste Regatten am Bärensee
1968 Wie die Seglerhütte entstand 1973 Wie der Anker an den Bärensee kam
1974 Klassenpolitik 1988 Yachtbeichte - die Kenterung
2006 50 Jahre Bärensee - das Fest 2007 Christian Schneider - Optiliga-Meister
2008 Elektrifizierung der Seglerhütte 2009 Der Bärensee als Buch
2010 Kraftwerksrenovierung und Seeabsenkung 2012 Bau des Fischwegs
2013 Paul Feix - Optiliga-Meister 2014 Paul Feix verteidigt den Titel
2014 50 Jahre Seglergemeinschaft - ein Festjahr 2016 zweimalige Seeabsenkung

1897 - Das Fährunglück von Hirschzell

Schon Jahrzehnte vor dem Bau des Bärensees war die Flusslandschaft südlich von Kaufbeuren für die Bürger der Stadt ein beliebtes Ausflugsziel. Dass es bis vor wenigen Jahren weit und breit keine Brücke gab, war immer ein großes Hindernis für die Spaziergänger gewesen. In engem Zusammenhang mit diesem Mangel steht eine lange zurückliegende tragische Begebenheit, an welche die Allgäuer Zeitung im Jahr 2011 erinnerte.

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1957 bis 1963 - Das erste Segelboot auf dem Bärensee

Der Bärensee wurde 1955 gebaut und 1956 fertiggestellt. Das heißt wohl, er wurde erstmals geflutet. Wenig später sind schon die ersten Versuche unternommen worden, auf dem Bärensee zu segeln - allesamt mit abenteuerlichen Eigenbauten.

Der allererste Segler war Jörg Lang, der bereits 1957 im Alter von 16 Jahren ein selbst gebautes Boot zu Wasser brachte. Da ihm der Erwerb eines Bauplans zu teuer war, entstand der 4,20 m lange Bootsrumpf "frei Schnauze" aus Hartfaserplatten, sauber abgedichtet mit Pech und danach rot weiß lackiert. Der Mast, zunächst nur 4 m hoch, war eine einfache Holzstange und die Segel hatte seine Mutter aus Leinwandresten genäht.

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Die erste Saison war sehr aufregend, da Jörg noch gar nicht schwimmen konnte - diese Qualifikation erwarb er sich erst ein Jahr später. Schon bald erwies sich der Rumpf, nur einen Meter breit, als zu instabil und wurde daher kurzerhand auf 1,70 m verbreitert. Es entstand gewissermaßen ein zweiter Rumpf, der um den ersten herumgebaut war. Das obige Foto zeigt diese Ausbaustufe. Die gewonnene Stabilität erlaubte nun auch das Segeln bei Starkwind. Dabei trat die zweite Schwachstelle zu Tage: der Mast, mittlerweile auf 7,50 m verlängert, hielt den Belastungen nicht Stand und brach.

Das Jahr 1963 sah dann das jähe Ende, als sich das Boot von seinem Ankerplatz losriss und, getrieben von der Strömung, über die Staumauer stürzte. Es hat dann seinen Weg durch die Wertach und den Mühlbach genommen, hat das städtische Schwimmbad unterquert und ist durch die ganze Stadt getrieben, bis es im Fangrechen der Espermühle hängen blieb. Bis dahin hatte es den Weg wohl gut überstanden. Bei der Bergungsaktion ging es aber leider zu Bruch. Für Jörg Lang war es das Ende als Segelsportler. Er hat sich den Bau eines zweiten Bootes nicht mehr angetan, blieb dem Bärensee aber weiter treu verbunden.

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nach 1960 - Die frühe Flotte auf dem Bärensee

Eine besondere Konstruktion war ein Boot aus zwei zusammengeschweißten VW-Bus Dächern. Sie erreiche späte Bekanntheit, als das Segelmagazin "Yacht" sie in die Sammlung der skurrilsten Boote aller Zeiten aufnahm - siehe Ausgabe 5/2011.

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Eines der ersten "richtigen" Segelboote war dann der Chiemsee-"Schratz" der Familie Biesenberger mit seinem charakteristischen Peitschenmast.

Schon bald sahen sich die Segler nach kommerziellen Produkten um. Vielfach vertreten waren dabei die diversen Boote unter der Bezeichnung "Koralle" der Atlanta Werft in Weitnau, sowie der französische Vaurien. Auch ein früher 420er soll auf dem Bärensee gesegelt sein. Ab Mitte der 60er kamen dann noch andere Typen dazu: der erste Korsar, ein Finn, diverse Katamarane und immer wieder Eigenbauten. Einer davon war die "Polystar" - ein von Peter Ressel und Fritz Kassel selbst laminierter Knickspanter - für lange Jahre das größte Boot am See. Die Polystar ersetzte ein im Bärensee gesunkenes Metallboot, das wohl ebenfalls selbst gebaut war.

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Die "Wundrak-Werft" in Neugablonz hatte damals die Lizenz für den Bau von 420ern erworben und eine Kleinserie aufgelegt - die meisten dieser Boote fanden ihren Weg an den Bärensee.

Die Typenvielfalt kannte fast keine Grenzen. Um 1970 waren gut 40 Segelboote aus über 20 Klassen am See: 420er, 445er, Koralle, Vaurien, Pirat, Korsar, Schratz, Windy, Conger, Phantom, Häfele 370, Alpa Esse, Flying Junior, Zef, Finn, Moth, diverse Eigenbauten wie die Polystar, verschiedene Katamarane und sogar Trimarane.

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1960 bis 1975 - Die Zeit der Privatstege

In den 60ern blühte neben dem Eigenbau von Booten auch der Bau von Privatstegen, bis 1968 die ganze Uferzeile vom Kraftwerk bis zum heutigen Regattamast durch aneinander gereihte Stege "erschlossen" war. Ein typischer Steg hatte so etwa zehn Quadratmeter Fläche, eine Sitzbank, Staumöglichkeiten in Form einer Kiste und oft auch eine Feuerstelle zum Grillen. Die Böschung zur Straße hin, war im Stil eines Schrebergartens gestaltet. Das Segelboot lagerte entweder auf dem Steg oder an einer Boje in der Nähe. Noch beliebter war aber ein System, das man "Rundlauf" nannte. Das Boot hing zwar an einem Ankerstein im See, konnte aber vom Steg aus ans Ufer gezogen werden. Der Eigentümer des Sees verlangte dann auch einen öffentlichen Zugang zum See - daher wurde ein Gästesteg gebaut. Heute existiert nicht mehr ein einziger dieser Stege.

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1966 bis 2016 - 420er GER 3903 - "Oldtimer"

Aus der Anfangszeit des Segelns auf dem Bärensee existieren nur noch wenige Zeugnisse. Das einzige Segelboot, das aus den 60er Jahren überlebt hat: der 420er GER 3903 - heute genannt "Oldtimer", lange Jahre im Besitz von Dieter Frei. Es diente bis ins dritte Jahrtausend als Ausbildungsboot für die Jugend und wurde auch gelegentlich noch bei Regatten eingesetzt. 420er sind nicht gerade bekannt für ihre Haltbarkeit - bei denen aus der damaligen Wundrak-Werft in Neugablonz scheint das aber anders zu sein. Dieses Boot (Baujahr 1966) war Prototyp und Ausstellungsstück auf der Messe "Interboot" in Friedrichshafen. Dass es heute noch existiert, verdankt es sicherlich seiner besonders soliden Bauweise. Allerdings hat es im Juni 2016 den Bärensee verlassen und liegt nun am Forggensee, einem Gewässer das das Boot schon aus seiner Jugend kennt. Wir wünschen dem Boot und seinem neuen Eigner noch viele schöne Segelstunden in den kommenden Jahren.

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1966 bis 1970 - Erste Regatten am Bärensee

Die ersten Regatten entwickelten sich zögerlich. Die allererste Veranstaltung gab es 1966 (damals erschien darüber ein Zeitungsbericht im "Allgäuer").

Ein sehr spezieller Modus wurde dafür ausgewählt: Start von einem der Stege im Nordteil des Sees, Umrundung der Insel und zurück zum Steg. Der Start erfolgte einzeln, gesegelt wurde einhand und die Zeitvergütung berechnete sich ausschließlich nach der Segelfläche.

Bereits kurz danach war dem Veranstalter klar, dass diese Wettkampfform keine Zukunft haben würde und es wurden rasch Dreiecks-Kurse eingeführt, Vorschoter zugelassen, nach Yardstick berechnet und die Signalgebung an bekannte Standards angepasst. Ab 1969 war Kurt Bösler Wettfahrtleiter und von da an gab es regelmäßige Regatten mit festen Regeln.

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1968 - Wie die Seglerhütte entstand

Ob der Verein wirklich ein Vereinsheim brauchen würde, darüber bestand in den 60er Jahren keineswegs Einigkeit. Viele Segler verfügten über einen Privatsteg und sahen nicht die Notwendigkeit und andere, die ein Vereinsheim gerne gehabt hätten, waren auch nicht überzeugt, ob sich der Verein mit dem Bau nicht übernehmen würde. Andererseits war klar, die Stege würden über kurz oder lang verschwinden und alle Boote müssten künftig dicht gedrängt auf einer Bootswiese am Ostufer liegen. Ein entsprechendes Grundstück war vom Verein schon gepachtet worden, und es erschien nur logisch, auf diesem Gelände auch ein Haus zu errichten. Die Gelegenheit kam zu Hilfe: in Neugablonz wurden die letzten nach dem Krieg errichteten Notunterkünfte durch richtige Häuser ersetzt. In der Zwergstraße 5 stand so ein Haus, das ehemalige "Brade"-Haus. Die Familie war weggezogen und der Nachbar hatte für die Erweiterung seiner Werkstatt das Grundstück erworben. Da war die hölzerne Immobilie im Weg und der neue Eigentümer, der Unternehmer Oppolzer bot den Seglern das Haus an, wenn sie es nur selbst zerlegen und abtransportieren würden. Die Segler ließen sich darauf ein und so lagerte im Sommer '68 für mehrere Monate ein großer Holzstapel am Bärensee, ohne dass ein Entschluss zur Errichtung gefasst worden wäre.

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Manche der Segler regten schon an, den Haufen anzuzünden und das Projekt zu begraben. Es hat wohl nie einen formalen Beschluss gegeben, sondern Einige haben einfach angefangen, ein Fundament zu mauern, und die Hütte aufzustellen. Ein recht hemdsärmeliges Vorgehen, das sich bei künftigen Vorhaben noch bewähren sollte. Im Frühjahr 1969 war das Vereinsheim fertig.

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Die Ausstattung war simpel: kein fließendes Wasser, alles Trinkwasser musste in Kanistern herbeigeschafft werden, die Klo-Spülung funktionierte nur mit Seewasser, das in Kübeln aus dem See geschöpft werden musste, die Klärgrube musste regelmäßig geleert werden, kein elektrischer Strom - Licht, Kühlschrank und Herd funktionierten mit Gas aus einer Flasche, die Heizung, ein Kachelofen in der Mitte der Hütte. So blieb es lange Jahre. Nur die Tische, Stühle und Bänke wurden erneuert - dank Spenden der Aktienbrauerei. Erst Anfang der 80er Jahre erfolgten dann wesentliche Verbesserungen:

Nach vielfachen Einbrüchen in den 80er Jahren wurden alle Fensterläden erneuert und die Schlösser verstärkt. In den 90er Jahren kam dann noch hinzu:

Seit 2008 ist die Hütte ans öffentliche Stromnetz angeschlossen. Weiterhin gibt es aber kein fließendes Wasser und keinen Kanalanschluss. Gerade wegen ihrer simplen Ausstattung hat sie über die Jahre ihren Charme bewahrt und ist seit ihrem Bestehen, selbstverständlicher Mittelpunkt des Vereinslebens.

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1973 - Wie der Anker an den Bärensee kam

Seit vielen Jahren steht vor der Seglerhütte ein großer Anker. Ein Fischer hatte den Stockanker vor der italienischen Küste gefunden und geborgen. Dass er nun bei uns steht, ist das Ergebnis einer Mittelmeerreise von drei Bärenseeseglern im Jahre 1973. Theo Serf, Herbert Schäfer und Josi Oppolzer ersteigerten das gute Stück und transportierten es, in drei Teile zerlegt, an den Bärensee - mit zwei Meter Länge und fast 300 kg Gewicht passte es in keinen PKW. Adolf Zweckbronner hat dann den Anker wieder zusammengeschweißt - vermutlich mit dem Thermitverfahren, das ihm aus dem Gleisbau bekannt war. Die Gedenktafel erinnert an die Ereignisse.

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1974 bis heute - Klassenpolitik - die Entwicklung der Bootsklassen am Bärensee

In den frühen 70er Jahren vollzogen die Bärensee-Segler einen grundsätzlichen Wandel. Bis dahin stand der Stolz auf einen eigenen Zugang zum Wasser mit Bootsliegeplatz im Mittelpunkt, danach war es der sportliche Wettbewerb. Den entscheidenden Impuls in dieser Sache lieferte ein Neuzugang: Hans Müller, damals aktiver Korsarsegler, war 1971 von Norddeutschland nach Hirschzell gezogen und Mitglied der Seglergemeinschaft geworden. Er brachte nicht nur ein Boot mit, das ganz auf der Höhe der Zeit war, sondern auch die Fähigkeit, dies wettkampfmäßig zu segeln. Die Einheimischen machten zunächst große Augen, dann war ihnen klar, dass die Zeit der exotischen Eigenbauten vorbei war.

Um den Klassenwildwuchs zu beenden und eine gesunde Wettkampfbasis zu schaffen, beschlossen die Segler nach der Saison 1973 eine strenge Klassenpolitik einzuführen. Neue Mitglieder sollten demnach nur noch aufgenommen werden, wenn sie bereit waren, einen durch die Klassenpolitik vorgesehen Bootstyp zu segeln - zunächst: Korsar, 420er, Finn-Dinghy, Vaurien und 470er. Interessanterweise gab es zu diesem Zeitpunkt noch keinen einzigen 470er am Bärensee. Der hatte gerade den olympischen Status erhalten und erlebte einen enormen Boom. Viele Segler vom Bärensee hatten die Absicht, auf diesen Zug aufzuspringen und zum Saisonstart 1974 lagen vier nagelneue 470er am Bärensee. Später wurden es noch mehr und der 470er entwickelte sich in kurzer Zeit zur dominierenden Klasse. Dagegen gab es kein weiteres Interesse an den Klassen Vaurien und Finn-Dinghy, sodass diese Ende 1975 wieder fallen gelassen wurden. Damit waren es nur noch drei Klassen: Korsar, 470er und 420er - allesamt Zweimannboote. So schnell, wie die 470er Welle gekommen war, so schnell ging sie auch wieder zu Ende. Es hatte sich gezeigt, dass der 470er kein besonders langlebiges und wertstabiles Boot war. Für Olympiateilnehmer war dieser Nachteil eher zu verschmerzen, als für Breitensportler. Die besannen sich auf den 420er und den Korsar, der zu jener Zeit zumeist in Holz gebaut wurde und ein langes Bootsleben erwarten ließ. Damals war es üblich, die Vereinsregatten in zwei Kategorien auszutragen. Korsare und 470er segelten vergütungslos in der "Königsklasse" gegeneinander, während die 420er und alle anderen Boote in der zweiten "allgemeinen Klasse" segelten. Demnach gab es auch immer zwei Vereinsmeister.

Ende der 80er Jahre ging diese Ära zu Ende, als die Teilnehmerfelder in der "allgemeinen Klasse" stark zurückgegangen waren. Schon in den 70er Jahren war klar geworden, dass die beschlossene Klassenstruktur einen fundamentalen Mangel hatte: es gab keine Einhand-Klasse. Das Finn-Dinghy hatte sich in der Anfangszeit am Bärensee nicht durchsetzen können. Allen Versuchen einer Einführung des kostengünstigen Lasers wurde mit allgemeinem Misstrauen begegnet. Klaus Glüder hatte bereits 1980 einen Laser. Da ihm jedoch ein Liegeplatz am Bärensee verweigert wurde, gab er das Projekt wieder auf. Der Niedergang der "allgemeinen Klasse", bei den Regatten am Bärensee, führte zu einem allmählichen Umdenken und rasch etablierte sich die Laserklasse als eigene Startergruppe bei der Sommerregatta. In den 90er Jahren schaffte der Verein die Klassenpolitik ab und kaufte 1994 zwei Laser für die Vereinsjugend. Selbst bei den Vereinsregatten durften diese nun starten. Weitere Exemplare kamen dazu, sodass der Laser heute die zahlenmäßig dominierende Bootsklasse am Bärensee ist.

Beinahe hätte auch den Optimisten am Bärensee der Ausschluss getroffen, da auch er kein politisch genehmer Bootstyp war. Fast allen war klar, dass er keine Konkurrenz zu den etablierten Bootsklassen sein konnte und stattdessen gefördert werden sollte. Somit kamen ab 1983 die ersten Optis an den Bärensee. Heute ist es selbstverständlich, dass die Kinder ab dem Alter von sieben Jahren mit ihm das Segeln erlernen, bald an Wettkämpfen teilnehmen und sich auf den Umstieg in andere Bootsklassen vorbereiten.

Die harten Auseinandersetzungen um die jahrelang praktizierte Klassenpolitik sind heute Vergangenheit. Ein wegweisender Gedanke hat sich aber erhalten: bevorzugt solche Bootsklassen am Bärensee einzuführen, die sich auch anderswo etabliert haben und daher den sportlichen Wettbewerb mit anderen Seglern erlauben. Eine gewisse Vielfalt ist keineswegs schädlich, sondern spiegelt vielmehr die Vielfalt unserer Sportart wieder.

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1988 (2004) - Yachtbeichte - die Kenterung

Eine ganz kuriose Situation ereignete sich im September 1988 auf dem Bärensee. Viele Jahre später hat einer der Beteiligten dann diese literarische Verarbeitung im Segelmagazin "Yacht" (Ausgabe 3/2004) als "Beichte" verarbeitet:

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(Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung des Delius Klasing Verlags)

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2006 - 50 Jahre Bärensee - das Fest

2006 feierte der Bärensee 50sten Geburtstag. Die VWEW und alle Vereine am See feierten mit. In der Allgäuer Zeitung erscheint eine große Ankündigung. Die Segler haben Boote aufgebaut, es gab ein Informationszelt, Möglichkeit zum Mitsegeln und natürlich: Essen und Trinken für die Besucher. Viele Hundert nutzten die Gelegenheit, bei bestem Wetter einen Ausflug an den Bärensee zu machen.

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Einige Wochen nach der Veranstaltung besuchte uns anlässlich der Herbstregatta ein Redakteur der Allgäuer Zeitung. Danach erschien diese Reportage in der AZ.

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2007 - Christian Schneider - Optiliga-Meister

Die Saison 2007 verlief für einen unserer Segler ganz besonders erfolgreich: Christian Schneider. Er konnte die Einzelwertung der Allgäuer Optiliga gewinnen. Im Vorgriff erschien in der Allgäuer Zeitung diese Reportage. Und dann hat es tatsächlich geklappt. Wenn er auch behauptete, er würde gar nicht trainieren, so wissen wir es doch besser: gerade die interne Konkurrenz am Bärensee ist eine gute Schule. Das Siegerbild von der Abschlussregatta auf dem Rottachsee zeigt das ganze Team vom Bärensee.

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Beinahe wäre es Christian gelungen, im folgenden Jahr 2008 den Titel zu verteidigen - am Ende war es dann doch nur der zweite Platz nach einem Kopf-an-Kopf Rennen, das über die ganze Saison gegangen war.

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2008 - Elektrifizierung der Seglerhütte

Die Seglerhütte war für lange Jahre nicht an öffentliche Versorgungsnetze angeschlossen. Der elektrische Strom musste mit Hilfe eines Generators im "Maschinenraum" selbst erzeugt werden. Ein Batterielicht sorgte für eine Art Notbeleuchtung, solange der Generator nicht lief. Die notorisch leeren Bleiakkus sollten schließlich mit Hilfe von Sonnenstrom nachgeladen werden. Aber bevor diese Verbesserung in Betrieb ging, tat sich im Jahr 2006 eine neue Option auf.

Die VWEW planten zwischen den beiden Kraftwerken des Bärensees und des Bachtelsees ein Erdkabel zu verlegen. Im Zuge dieser Arbeiten sollte eine normale Versorgungsleitung zur Seglerhütte gelegt werden - eine einmalige Gelegenheit, die so schnell nicht wieder kommen würde und zumindest die sonst unerschwinglichen Kosten für die Verlegung eines Kabels deutlich dämpfte. Im Winterhalbjahr 2007/2008 wurde dann tatsächlich das Kabel gelegt und im Sommer 2008 schrittweise die Installation vorgenommen.

Neben vielen Arbeitsstunden der Mitglieder, besonders von Alfons Schweiger und Dieter Frei, war es auch die großzügiger finanzielle Unterstützung der Stadt Kaufbeuren und der Vereinigten Wertach Elektrizitätswerke (VWEW), welche das Großprojekt überhaupt gelingen ließ. Hier sind die Bilder von den Arbeiten: der Stromanschluss ist bereits auf unserem Gelände, das Material liegt bereit, die Erdarbeiten zur Verlegung des Kabels sind im Gange.

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Jetzt geht es um die eigentliche Installation in der Hütte. Die Seglerhütte ist eine einzige Baustelle.

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Die komplizierte Installation verlangt die Einweisung der Mitglieder durch den Meister selbst: "es wurde Licht"!

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Am 11.7.2008 hat VWEW Geschäftsführer Jürgen Siegert der SGB feierlich einen Spendenscheck in Höhe von 1.250 Euro für den Stromanschluss überreicht. Die Vorstandsmitglieder der SGB und des ASV Hirschzell bedankten sich recht herzlich bei der VWEW sowie bei der Stadträtin Katharina Wiedemann für ihre tatkräftige Unterstützung.

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2009 - Der Bärensee als Buch

Große Ehre für einen kleinen See: der Augsburger Wißner-Verlag hat unter den 200 bayerischen Segelrevieren die 15 schönsten ausgewählt und in Buchform präsentiert. Es mag machem wie ein Wunder erscheinen, aber auch der Bärensee ist dabei.

Hart am Wind in Bayern, Die schönsten Segelreviere

von Matthias Schalla.

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Die Seiten 134 und 135 sind unter dem Titel Segeln im Kleinformat: Der Bärensee unserem See und unserer Vereinsgeschichte gewidmet.

Damit nicht genug - auf Seite 132 ist ein großformatiges Foto von Ulla Nothelfer bei der Teilnahme an der deutschen Korsar-Meisterschaft 2004 auf dem Alpsee bei Immenstadt. Auch jenes Revier, das für viele von uns zur zweiten Heimat geworden ist, hat ganz zu Recht seinen Platz im Buch gefunden. Wer ganz genau hinschaut, entdeckt auf Seite 106 noch ein weiteres Bärensee Boot bei seinem Ausflug an den Waginger See.

Das Buch konnte in jeder gut sortierten Buchhandlung erworben oder direkt beim Verlag bestellt werden.

Im Februar 2011 hat der Verlag den Preis von 19,80 Euro auf 9,80 Euro reduziert. Die Restbestände waren später schon für 5,00 Euro zu haben. Seit Sommer 2015 ist es beim Verlag nicht mehr erhältlich.

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2010 - Kraftwerksrenovierung und Seeabsenkung

Nach Übernahme des Bärensees durch die VWEW im Jahr 1996 wurden schon sehr bald diverse Erneuerungen an den Kraftwerksanlagen vorgenommen. Die auffälligste Veränderung war 1998 die Installation der automatischen Rechenreinigungsanlage.

Zu einer richtigen Generalsanierung kam es dann in den Jahren 2008 bis 2010, in deren Folge das Maschinenhaus komplett überholt und der Beton der Wehranlage aufwändig saniert wurde - Maßnahmen, die das Kraftwerk fit machen sollen, um auch in den kommenden Jahrzehnten, umweltfreundlich erzeugten, elektrischen Strom zu liefern.

Im Sommer 2008 wurde das Maschinenhaus überholt. Die gewohnte beige Farbe wich einem Weiß, die Fenster wurden erneuert, das Dach neu gedeckt und mit einer Photovoltaik Anlage ergänzt. Seitdem verwertet das Bärenseekraftwerk also nicht nur Wasserkraft, sondern auch direkt das Sonnenlicht. Es ist aber ein Irrtum zu glauben, dass die Energiemenge der PV Anlage auch nur annähernd an die der Wasserkraft heranreichen könnte.

In den Sommern 2009 und 2010 ging es an die mächtigen Betonmauern der Wehranlage. In mühsamer Arbeit wurden die Oberflächen abgetragen und neu aufgebaut. Weithin sichtbar stand jeweils ein großer Baukran auf der Staumauer.

Aus Sicht der Segler fanden die Arbeiten ihr spektakuläres Ende, als der Spiegel des Sees im April und Mai 2010 um 80 cm abgesenkt wurde. Das war nötig geworden, um den Beton auf der Seeseite des Kraftwerks zu sanieren. Die Bilder von der Absenkung sind in einem Fotoalbum dokumentiert.

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Nach der Absenkung gingen die Arbeiten mit der Überholung der Turbinenanlage weiter. Mit einem Damm auf der Wertachseite wurden deshalb die Ausläufe trocken gelegt.

Als Google Maps im Dezember 2011 sein Bildmaterial für Deutschland erneuerte, gelangte dieses Satellitenbild der Baustelle, offenbar im Sommer 2010 aufgenommen, ins Netz.

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Einer der letzten Arbeitsgänge war dann der Abbruch der morschen Betonstege und der Ersatz durch solche aus Metall.

Nach Abschluss der Renovierungsaktion stellten die VWEW vor dem Kraftwerk an der Bärenseestraße eine Anzeigetafel auf. Sie zeigt die aktuelle Leistungsabgabe und beschreibt die Geschichte der Renovierung.

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2012 - Bau des Fischwegs

Die Fische im Bärensee hatten wohl schon immer ihren Kummer mit der Barriere, die das Kraftwerk darstellte. Angeblich gelang es ihnen kaum, die Turbinenanlage schadlos zu durchschwimmen. Der Weg bergauf war ihnen sogar gänzlich versperrt geblieben. Das hat dann auch der Kraftwerksbetreiber erkannt und den Fischen einen Bypass geschaffen. Auf diesem treppenartigen Fischweg sollen sie nun die acht Meter Höhenunterschied zwischen dem Bärensee und Wertach überwinden können - der AZ Artikel erklärt die Details. Im Frühjahr 2012 hatten die Bauarbeiten begonnen, welche Ende August mit der Freigabe des Weges beendet wurden.

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In der Zwischenzeit war eine beeindruckende Menge Beton verbaut worden und zudem ein künstlicher Bach und drei Stege angelegt worden. Die Natur wird sicherlich bald die, durch die Baustelle verursachten, Wunden schließen. Ob sich die neue Freiheit schon unter den Fischen herumgesprochen hat, ist nicht bekannt.

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2013 - Paul Feix - Optiliga-Meister

Sechs Jahre nach Christian Schneider hat mit Paul Feix wieder ein Optimist vom Bärensee die Allgäuer Optiliga gewonnen. In unserem Logbuch steht genau beschrieben, in welch überlegener Manier er das geschafft hat.

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In der Allgäuer Zeitung ist darauf am 12. Oktober 2013 dieser Artikel über Paul und seine Leistung erschienen.

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2014 - Paul Feix verteidigt den Titel

Das gelang bisher kaum einem: Paul Feix schaffte es tatsächlich, seinen Titel zu verteidigen. Und die Mannschaft, zu der auch noch Kathi und Paul Huber gehörten, holte sogar den Mannschaftspokal, der eigentlich ein Teller ist.

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2014 - 50 Jahre Seglergemeinschaft - ein Festjahr

Vor dem Hintergrund des Jubiläums fanden die Segler eine ganze Reihe von Gelegenheiten, ordentlich zu feiern. Alle Ereignisse sind im Logbuch 2014 umfassend beschrieben.

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2016 - zweimalige Seeabsenkung

Es war ursprünglich gar nicht geplant gewesen, den Wasserspiegel des Bärensees abzusenken. Vor einigen Jahren - bei der Seeabsenkung 2010 musste er erstmals in seiner Geschichte abgesenkt werden um das Kraftwerk sanieren zu können. Jetzt, bei den Arbeiten am Bachtelsee-Kraftwerk hatte das Hochwasser Anfang August den Damm um den Turbinenauslass derart beschädigt, dass die Absenkung des Bärensees und damit die Trockenlegung der Baustelle die einfachste Methode war, um die Arbeiten wieder voran zu bringen. Die lokale Presse berichtete umfassend über die Zusammenhänge:

In der Zeit des Niedrigwassers behinderten allzu viele Flachstellen das Segeln und auch die Sliprampe ist nicht benutzbar - dort liegt der Schwimmsteg, den die Segler vorsichtshalber aus dem Wasser gezogen haben, um eventuellen Beschädigungen vorzubeugen.

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Alle Regatten konnten planmäßig durchgeführt werden, da sich die beiden Absenkungen - vom 19. bis zum 28. August und vom 18. bis zum 25. September wunderbar in unseren Terminkalender fügten.

Alle Bilder von der Seeabsenkung sind in einer Diaschau zusammengefasst.