am Bärensee
unser See
Der Bärensee ist unsere Segelarena. Er entstand im Jahr 1956 durch einen Aufstau der Wertach bei Flusskilometer 73,3 südlich von Kaufbeuren auf einer Höhe von 684 Metern über dem Meer. Seine Uferlinien orientieren sich an früheren Flussläufen der Wertach, die hier immer schon in ausholenden Schleifen verliefen. Somit entstand der größte Teil des Ufers aus der natürlichen Topografie und lediglich ein kurzer Abschnitt des Westufers und die Halbinsel mit dem Strommast wurden durch aufgeschüttete Dämme geschaffen. Trotzdem es sich also um einen künstlichen See handelt ist heute ein großer Teil seiner Fläche von 54 ha Landschaftsschutzgebiet.
Der Bau des Sees war seinerzeit nicht unumstritten. Naturschützer befürchteten den Untergang seltener Pflanzen und Tiere auf der so genannten Halbinsel, dem Innenbereich einer Wertachschleife im Südteil des heutigen Sees. Auch konnte der See nicht in seiner ursprünglich geplanten Größe verwirklicht werden, da die Interessen von Grundeigentümern dagegen standen. Angeblich ist das der Grund für die abgewinkelte Form des Sees.
Seinen Namen verdankt der See keineswegs dem Bären, sondern dem männlichen Hausschwein, das im Dialekt "Saubär" genannt wird. In früheren Jahren hatten die Bauern ihr Schweine zum sattfressen in den Eichenwald an der Wertach getrieben. Der Wald wurde zum Bärenwald und als ein erheblicher Teil des Waldes im See untergegangen war, wurde der See zum Bärensee. Zur Vermeidung lästiger Fragen hat sich die Seglergemeinschaft bei der Gestaltung ihres Wimpels für einen Bären anstelle des sachlich korrekten Schweins entschieden.
Das Kraftwerk Hirschzell wurde ursprünglich von der Fa. Momm gebaut und wird seit 1996 von den VWEW betrieben. Es erreicht mit seinen zwei Kaplan Turbinen bei einer Fallhöhe von fast acht Metern eine Nennleistung von zweimal 765 kW. Da der Inhalt des Sees gering ist, kann er keine Schutzfunktion gegen Hochwasser erfüllen und auch sein Potenzial für Schwallbetrieb ist gering. Damit ergeben sich kaum Pegelschwankung, was den Interessen von Natur und Sport entgegenkommt.
Seit dem 5. August 2010 hat der Bärensee einen Eintrag bei Wikipedia. Seinerseits verweist der dortige Artikel auf unsere Homepage als Quelle.
Der Bärensee hat noch einen südlichen Nachbarn, den etwas kleineren Bachtelsee. Er ist wenige Jahre nach dem Bärensee durch den Bau einer Staumauer entstanden und seit 1962 in Betrieb. Das rund einen Kilometer lange Teilstück der Wertach zwischen den beiden Seen ist "schiffbar" und das Kraftwerk Biessenhofen markiert den südlichsten und zugleich östlichsten Punkt des Bärensees.
Die Wasserqualität unseres Sees wird immer wieder gern diskutiert. Im Jahr 2008 hat die Stadt Kaufbeuren daher teilweise die Hinweisschilder erneuert:
Die Segler haben die Beobachtung gemacht, dass in den vergangenen Jahrzehnten der Bewuchs mit Wasserpflanzen ("Kraut") starken Schwankungen unterworfen war. In den 80er Jahren erreichte der Bewuchs einen ersten Höhepunkt als sich im See ausgedehnte "Krautinseln" bildeten. Seit 2009 nimmt der Krautbefall nie dagewesene Ausmaße an. Er entzieht dem See den Sauerstoff und macht ein Befahren in den Sommermonaten fast unmöglich. Im Herbst 2014 wurde der Bärensee sogar mit einem schwimmenden Rasenmäher gemäht - die Allgäuer Zeitung hat darüber berichtet. Die Ursachen sind bekannt.
Gerade die Segler bedauern zudem den hohen Bewuchs an den Ufern des Sees. Insbesondere die Weiden auf dem Damm am Westufer machen sie gerne für lästige Windabdeckungen verantwortlich. Sehnsüchtig müssen sie auf alten Fotos aus den 60er Jahren erkennen, dass damals der Damm kaum bewachsen war. Heute bemüht sich der Betreiber, den Bewuchs regelmäßig zu stutzen, die Weiden erreichen aber schon nach einem halben Jahr wieder ihre alte Höhe. Da hilft nur das Entfernen de Wurzelstöcke, wie es seit Kurzem im nördlichen Dammabschnitt paktiziert wurde.
Verlandung wird einst auch den Bärensee betreffen - allerdings nicht so sehr wie seinen südlichen Nachbarn, den Bachtelsee, der schon einmal ausgebaggert werden musste. Im Bereich des Wertacheinlaufes ist deutlich zu erkennen, dass die Wassertiefe stetig abnimmt.
Wind und Wetter
Das Allgäu ist eine vom Wetter begünstigte Region - die Orte der Umgebung weisen statistisch besonders viele Sonnentage auf. Die Lage des Bärensees im eiszeitlich geformten Wertachtal und die Uferformationen führen zu typischen Windphänomenen - einer echten Herausforderung für den Segler.
Bei Regatten sind diese Windlagen besonders geschätzt:
- Südwest und West sind typisch bei Tiefdrucklage. Der Wind kann besonders stark werden. Dann sind die Böen im westlichen und nördlichen Seeteil interessant, die von einer hartnäckigen Flautenzonen in der Seemitte getrennt werden.
- Nordwest - auch typisch bei Tiefdrucklage. Der kleine Unterschied zur reinen West Lage ist erheblich. Für die Auslegung einer normalen Regattabahn besteht keine Chance, denn an der Stelle, an der die Luv Tonne sein sollte, ist der See längst zu Ende. Der erfahrene Wettfahrtleiter meistert die Situation gelassen, indem er die Windrichtung ignoriert und die Wettfahrt dennoch startet. Da die Stärke in der Regel ausreichend ist, sind die Segler zufrieden.
- Nord - perfekte Bedingungen, zumal bei up/down Kurs!
- Nordost typisch bei Hochdrucklage. Eine sehr häufige Windrichtung, die fast immer bei besonders schönem Wetter auftritt und gute Segelbedingungen bringt. Die Abdeckungen des Ostufers sind das Salz in der Suppe der Regattataktik.
- Ost und Südost tritt zum Glück nur selten auf.
- Süd ist auch selten. Den Südwind gibt es als Morgenwind bei Hochdrucklage. Er hält kaum bis nach 10 Uhr morgens an und ist daher für Regatten kaum nutzbar. Der Südwind als Föhnausläufer hält an und erreicht eine erhebliche Stärke - er bietet perfekte Segelbedingungen.
Vereinsgelände
Wir verfügen über ein, vom Seeeigentümer gepachtetes Grundstück. Darauf steht unser Vereinsheim - die "Seglerhütte".
Daneben sind Landliegeplätze für bis zu 30 Boote vorgesehen, die nie vollständig belegt sind. Bei Bedarf können wir die Fläche noch vergrößern, um bei Veranstaltungen Platz für Gäste zu schaffen. Unser Uferstreifen ist befestigt und bietet genug Platz um Boote vorübergehend festzumachen. Da die Landliegeplätze etwa zwei Meter höher liegen als der See, gibt es eine betonierte Slip Rampe, die bis ins Wasser reicht. Auf dieser Slip Anlage können die Boote schnell aus dem Wasser gezogen werden. Beim Anlegen helfen uns zwei Schwimmstege - der längere ist unmittelbar an der Slip Rampe, der kürzere ist neben dem Regattamast. Dort wird bei Regatten das Rettungsboot der DLRG festgemacht. Bei BayernAtlas gibt es dieses Luftbild von unserem Gelände.
Seglerhütte
Unser Vereinsheim am Bärensee ist ganzjährig in Betrieb - es ist zwar kein bewirtschaftetes Vereinslokal, ist aber trotzdem der Mittelpunkt unseres Vereinslebens. Die "Hütte" ist erst seit 2008 an das öffentliche Stromnetz angeschlossen - fließendes Wasser gibt es allerdings nicht. Dank ihrer simplen und gemütlichen Ausstattung hat die "Hütte" ihren besonderen Charme. Wie sie entstanden ist, steht hier.
Anfahrt
Unser Vereinsgelände befindet sich am Ostufer des Bärensees. Sie erreichen es mit dem Auto nur über den Kaufbeurer Ortsteil Hirschzell. Bitte achten Sie in Kaufbeuren auf die Wegweiser Richtung Hirschzell und folgen Sie dann der Bärenseestraße.